Tresgastila Tradition
Tresgastila - gemeinsam genießen
„Canchouchsta!“, so prosten sich die Menschen in der Region Trentino nahe Trient im italienischen Südtirol herzlich zu. Sie sind für ihre Gastfreundschaft weithin bekannt. Diese hat ihre Wurzeln in einer Jahrhunderte alten Tradition der Tresgastila, die 1634 erstmals Erwähnung findet.
Das Essen teilen
Damals lebten nur wenige Familien dort in einer kleinen Bauernschaft namens Tres. Männer, Frauen und auch Kinder kümmerten sich um das Vieh und arbeiteten hart in den Weinbergen.
Damit nicht jeder für die Seinen Essen zubereiten musste, etablierte sich ein schöner Brauch: Reihum bereitete täglich je eine Familie eine Vorspeise, eine andere ein Hauptgericht und eine dritte die Nachspeise. Denn: Wer hart arbeitete, der sollte auch gut essen!
Gespeist wurde jedoch nicht zentral an einem Ort, sondern die Menschen wanderte von gastgebendem Haus zu Haus. Eine Tradition war geboren: „Tresgastila“!
Die Tresgastila wurde besonders auch vom berühmtesten Sohn des kleinen Ortes, Bruno Franceschini (1897 - 1946) gepflegt. Er war kaiserlich-königlicher österreich-ungarischer Fähnrich des k.k. Landesschützen-Regiments „Trient“ Nr. I. Unter ihm wurde der eigentliche Trinkspruch „Conchouchsta“ sogar zum Schlachtruf und bedeutete so viel wie „Attacke“ oder „Angriff“.
Maria Zumiskaja gründet Tresgastila
Maria Zumiskaja erinnerte sich als junge Studentin in München an diese sympathische Weise, gemeinsam Gastlichkeit zu genießen. Als Kind hatte sie gerne Gäste im Hause ihrer Großmutter in Tres mit bewirtet und freute sich, bei anderen Familien zu speisen.
Dieses Erlebnis etablierte sie mit wachsender Begeisterung zunächst auch in ihrem Freundeskreis. Schließlich gründete sie die Plattform „Tresgastila“, damit sich Menschen treffen, um gemeinsam Gastlichkeit zu genießen - wie schon damals in der kleinen Bauernschaft im italienischen Trentino.
Wann bist Du mit dabei? „Canchouchsta!“
